Lebendige Sprache – ermöglicht die Chance zur Begegnung.
Sprache ist spannend, anregend und hilfreich und neben dem verbalen Dialog regt auch die nonverbale Sprache zur Kommunikation an.
Verbale Sprache ist nicht angeboren, nur die Fähigkeit zum Spracherwerb. Dieser gelingt ausschließlich in einer Umgebung, in der mit Kindern gesprochen wird und ihre verbalen und nonverbalen Äußerungen aufmerksam wahrgenommen werden. Durch alle Sprachformen kann auf kindliche Bedürfnisse eingegangen werden.
Die Entwicklung sprachlicher Kompetenzen ist bei jedem Kind individuell auf Begleitung angewiesen und diese ist in den gesamten Kindergartenalltag integriert. Um dies zu dokumentieren, führen wir einmal jährlich die altersintegrierte Sprachentwicklungsbeobachtung aus.
Sprachbildung wird auch durch Lieder, Reime und Gedichte, (Rollen-) Spiele, Erzählen, Vorlesen und Bilderbücher unterstützt, diese spielen neben der alltäglichen Sprachbildung beim Spielen und Essen eine große Rolle in unserem Kindergarten. In beiden Gruppen gibt es jeweils eine gemütliche Möglichkeit, den Kindern durch die gemeinsame Betrachtung eines Buches Zeit zu widmen.
In den Wintermonaten nutzen wir die Angebote des Bilderbuchkinos in der Stadtbücherei Brühl. Ein solcher Ausflug ist ein Erlebnis für jede Altersstufe.
Wir haben die Möglichkeit, in unseren Räumlichkeiten ein eigenes Bilderbuchkino aufzubauen. Dies ist ein besonderes Erlebnis für alle Kinder. In einem abgedunkelten Raum erleben die Kinder eine Bilderbuchgeschichte in Leinwandgröße. Je nach Interesse und Erzählfreude der Kinder können die jeweiligen Standbilder ausgiebig betrachtet werden und regen auf diese Weise zum sprachlichen Austausch an. Die Kinder werden beim Erzählen aktiv einbezogen und schildern ihre Beobachtungen und Vermutungen.
Die Zielsetzung alltagsintegrierter Sprachförderung ist demnach:
- Beziehungsaufbau
- Sprechfreude wecken / erhalten
- Spracherwerb
- Sprachverständnis erwerben
- Wortschatzerweiterung
- Erzählkompetenz stärken
Das bedeutet für uns, den Alltag im Kindergarten sprachanregend zu gestalten, sodass wir die unterschiedlichen Angebote unserer Arbeit für alltagsintegrierte Sprachförderung nutzen können. Das heißt z.B.:
- eine wertschätzende Haltung
- die Muttersprache des Kindes schätzen und einfließen lassen
- die persönliche Begrüßung und Verabschiedung
- ein stabiles Umfeld schaffen → hier bist du sicher und kannst dich für Sprache öffnen
- die Sprache des Kindes positiv spiegeln
- sprachbegleitendes Handeln
- Kinder sprechen lassen – nicht ins Wort fallen – Zeit geben
- Blickkontakt auf Augenhöhe herstellen
- verbesserte Wiederholung, nicht verbessern (korrektives Feedback)
- Laute der Kleinkinder ernstnehmen, als „Gespräch“ deuten und aufnehmen
- Laute nachahmen, also nicht nur agieren, sondern auch reagieren
- singen am Wickeltisch
- gleiche Blickrichtung bei der Bilderbuchbetrachtung beziehungsweise immer wieder zum Kind schauen, so dass es auch Blickkontakt zwischen der Erzieher*in und dem Kind gibt
- Wiederholungen und Rituale, im Mittagskreis → Fingerspiele, Klatschspiele, Kreisspiele, Singspiele, Zeit zum Erzählen lassen, – Sprechanlässe schaffen bzw. aufnehmen – Spielpartner sprachbegleitend bei Tischspielen sein